Newsletter 3/2024: Frohe Ostern? Oder Faule Eier?

Frohe Ostern? Lauterbach legt uns faule Eier ins Nest. 

Kein Gesundheitsminister hat es jemals fertiggebracht, alle Leistungsträger im Gesundheitswesen auf einmal so gegen sich aufzubringen und so massiven und nachhaltigen Schaden anzurichten wie Prof. Karl Lauterbach. Seine Halbzeitbilanz ist desaströs.  

Das aktuellste Zeichen für dieses Desaster ist das e-Rezept, welches Lauterbach gesetzgeberisch viel zu früh und unausgereift auf die Strecke gebracht und mit seiner BMG-Mehrheit in der Gematik durchgedrückt hat. 

Seit Januar dieses Jahres vergeht kein Tag, an dem nicht wieder irgendeine der Komponenten streikt, die für den komplexen Vorgang der Erstellung und des Abrufs eines e-Rezeptes notwendig sind. Jeden Morgen beim Hochfahren der Systeme kommt es zu Ausfällen, weil die Server einzelner Provider anscheinend überlastet sind – und das bei einer Auslastung des Systems mit 50% E-Rezepten. Nicht auszudenken, was da erst droht, wenn das System wirklich der Volllast nähern sollte. 

Damit aber nicht genug, scheint es auch weiterhin zu Fehlmedikationen zu kommen, die eben nicht nur auf menschliches Versagen zurückzuführen sind, wie die Gematik die Betroffenen gerne glauben machen will. Ein System, das mit der Begründung eingeführt wurde, die Arzneimittelsicherheit zu erhöhen, erhöht nun das Risiko, einen gesundheitlichen Schaden zu erleiden durch Medikamente, die ja eigentlich helfen und heilen sollten. 

Allerdings können sich die Patienten nicht einmal durch eigene Wachsamkeit schützen, denn, was sie früher beim analogen Rezept schwarz auf rosa nachlesen konnten, entzieht sich inzwischen ihrer Kontrolle sofern sie sich nicht einen DinA4-Zettel vom verordnenden Arzt ausdrucken lassen. Auch das eine Farce, denn das e-Rezept sollte ja eigentlich Papier sparen, nun verschwendet es zusätzliche Ressourcen. 

Inzwischen haben die Apotheker die Nase voll. Selbst der doch eher handzahme deutsche Apothekerverband (DAV) hat nun Lauterbach ein Ultimatum gestellt: Wenn bis Ostern die Schwächen des e-Rezeptes nicht nachweislich beseitigt sind, wollen sie ein Ersatzverfahren anwenden – vermutlich das analoge Muster 16. 

Und damit, liebe Kollegen, sind jetzt auch wir Ärzte und Zahnärzte gefragt: Nur, wenn wir bereit sind, regional und national den Apothekern beizuspringen, wird diese Androhung nicht zum zahnlosen Tiger. Organisieren wir uns mit den Apothekern zusammen und wenden wir ab Ostern nur noch das Muster 16 an. 

Seien wir doch einmal ehrlich: Auch für unsere Praxen ist das e-Rezept eine Belastung. Auch bei uns fallen die Kartenlesegeräte aus, können stundenlang die e-Rezepte nicht hochgeladen werden, tummeln sich unsere Mitarbeiter in den Technik-Hotlines, weil wieder mal nix geht oder müssen einen Neustart der Praxisserver durchführen mit entsprechendem Zeitaufwand und ungeduldig wartenden Patienten. 

Insofern – solidarisieren wir uns mit den Apothekern und geben wir unseren Patienten wieder Sicherheit auf Papier mit. 

„PINK is beautiful“ – so sollte unser Wahlspruch heißen. Kehren wir zum analogen Muster 16 zurück – die meisten Patienten vermissen das Papierrezept sowieso! 

Ihnen und Ihrer Familie frohe Ostern und lassen Sie sich von unserem Bundesgesundheitsminister nicht noch mehr faule Eier ins Nest legen. 

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