Jens Spahn mit den besten Aussichten auf den Big Brother Award 2020

Die Interessengemeinschaft Medizin (IG Med) ist überzeugt, dass dem Gesundheitsminister Jens Spahn unbedingt der Big Brother Award 2019 verliehen werden muss. Spahn habe sich per Gesetz quasi selbst zum Big Brother ernennen lassen, dadurch, dass er das Gesundheitsministerium zum Mehrheitsgesellschafter der Gematik, Betreibergesellschaft des elektronischen Gesundheitsnetzwerkes, ermächtigt habe.

Datenkrake Big Brother Award
Illustration Datenkrake: Heiko Sakurai

 

„Auf Vorschlag des IT-Sicherheitsexperten Jens Ernst wird die IG Med Ihre Mitglieder aber auch alle interessierten Ärzte, Zahnärzte und nicht-ärztliche Heilberufler bitten, den Gesundheitsminister für den Big-Brother-Award 2020 auf der Big Brother-Website  zu nominieren,“ erklärt Steffen Grüner, stellv. Vorsitzender der IG Med. „Wir halten Jens Spahn auf Grund seines unbeirrbaren Eintretens für die anscheinend von Sicherheitslücken strotzenden Telematik-Infrastruktur für einen unschlagbaren Kandidaten.“

In den letzten 2 Monaten gab es vermehrt Hinweise darauf, dass der erzwungene Anschluss der Arztpraxen an ein zentralisiertes Gesundheitsnetzwerk durch technische Fehler unsicher ist und mit großer Wahrscheinlichkeit eine erhöhte Gefahr für die Sicherheit der sensiblen Patientendaten darstellt. Angeschlossene Praxen stehen durch geöffnete Ports und unzureichende Firewalls für mittelmäßig begabte Hacker offen wie ein Scheunentor. Mittlerweile liegen sogar schon anonyme Hinweise auf bereits gehackte Praxen vor, Die Betroffenen gehen vermutlich jedoch aus Angst vor teuren Strafen nicht in die Öffentlichkeit.

„Obwohl Jens Spahn von diesen Sicherheitslücken seit mindestens 8 Wochen weiß, versucht er, diese Probleme zu ignorieren, führt unbeirrt seine waghalsigen Digitalisierungspläne fort und droht mit weiteren Sanktionen für die Ärzte, die sich eher der Datensicherheit ihrer Patienten als der staatlichen Kontrollwut verpflichtet sehen.“ führt Ilka Enger, Vorsitzende der IG Med aus. “Der Gesundheitsminister will mit einer unausgegorenen elektronischen Patientenakte sehr weitreichende Zugriffsrechte ermöglichen, die zunächst auch durch den Patienten nicht eingeschränkt werden können – das ist ein gefährlicher Eingriff in die Datensouveränität und -Sicherheit der Patienten, die man so nicht stehen lassen kann.“

Die IG Med ruft deshalb auf ihrer Internetseite dazu auf, die Nominierung des Gesundheits- Ministers für den Big Brother Award 2020 zu unterstützen

„Jens Spahn stellt unseres Erachtens eine ungesunde Kontrollwut und seinen persönlichen Digitalisierungsehrgeiz über das Wohl und die Sicherheit der Patienten,“ erklärt Enger. „Wir hoffen, dass Herr Spahn den bekannten Negativ-Preis erhalten wird.“

Über diesen Link gelangen Sie direkt zur Nominierung: BigBrotherAwards Nominierungen

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