Erster Landesverband der IG Med nimmt in Sachsen seine Arbeit auf

Derzeit geht die Angst um bei den sächsischen Ärzten. Immer wieder flattern Ärzten Regressbescheide ihrer kassenärztlichen Vereinigung auf den Schreibtisch, weil sie ihre Zeithöchstgrenzen gerissen haben. Und die Summen, die da zurückgefordert werden, sind zum Teil existenzbedrohend.

Bekommen sächsische Ärzte von ihrer kassenärztlichen Vereinigung derzeit Post, treibt es nicht wenigen den Angstschweiß auf die Stirn. Nicht selten enthalten die Briefe Regressbescheide in schwindelnder Höhe. Manche der sächsischen Kollegen trifft ein solcher „Zeitplausi-Regress“ bereits zum zweiten Mal.

Worum geht es? Sehr viele der ärztlichen Leistungen sind mit einer sog. „Prüfzeit“ hinterlegt, das ist die Zeit, die man durchschnittlich brauchen soll, um eine bestimmte Leistung zu erledigen. Diese Maßnahme dient dazu, dass die ärztliche Tätigkeit nicht über Gebühr ausgeweitet wird – Ärzte sollen nicht so viel arbeiten.

Wie das? Wird sich der eine oder andere fragen – Gesundheitsminister Spahn muss doch gerade per Gesetz die „faulen“ Ärzte zwingen, dass sie mehr arbeiten.

Und genau zwischen diesen beiden Mahlsteinen befinden sich viele Ärzte in der Zwickmühle: Machen Sie zu viele Hausbesuche oder Untersuchungen, dann geraten sie in die Mühlen der kassenärztlichen Vereinigung – und die mahlen erbarmungslos.

So berichten uns Kollegen, die aus Angst vor ihrer Standesvertretung nicht genannt werden wollen, dass sie sich nicht einmal öffentlich zur Wehr setzen können, weil dann ihre Interessensvertretung zum Regress auch gleich noch mit einem Disziplinarverfahren oder der Staatsanwaltschaft wegen dem Verdacht auf Abrechnungsbetrug droht.

Nun haben sich die ersten Ärzte aus Sachsen der Interessengemeinschaft Medizin angeschlossen und den Landesverband Sachsen gegründet. Wir fragen für diese Kollegen gerne bei der KVS nach. Den Brief und ggf. auch die Antwort der KV Sachsen – so sie denn kommt – finden Sie auf unserer Internetseite www.ig-med.de.

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